A. Nowak: Ich habe anfangs mit neuen Materialien gearbeitet, zum Beispiel mit Papier oder Geflecht. Erst am Ende des Studiums bin ich wieder zu meinem Ursprungsmaterial zurückgekommen, allerdings in ganz anderen Größendimensionen. Meine Examensarbeit war eine große halbrunde Wand aus Lehm, die im Garten der Akademie aus dem Boden „gewachsen“ ist. Sie war nicht auf Dauer angelegt, ist nach und nach verfallen und der Lehm ist inzwischen längst wieder Teil des Gartens geworden. Die Arbeit ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, dass wir meistens in Gruppen gearbeitet und von anderen gelernt haben: Henning war eine große Unterstützung für den Bau der Holzverschalung für die Stampflehmwand.
H. Schäle: Gemeinsam mit einer Kommilitonin habe ich eine Kunstinstallation mit 50 zweibeinigen Tischen aus Pappe und Dachlatten gebaut, unter der man hindurchschreiten konnte. In einem anderen Projekt habe ich Herrenunterhosen einer Dinganalyse unterzogen und von verschiedenen Herstellern 50 Unterhosen zu Studienzwecken erhalten. Zum krönenden Abschluss haben wir eine Modenschau der modernen Herrenunterwäsche inszeniert.
A. Nowak: Wir haben viele Dinge gemacht, von denen wir vorher keine Ahnung hatten. Deswegen mussten wir manchmal auch Umwege gehen, das eine oder andere ist auch grandios gescheitert. Aber auch daraus haben wir gelernt. Alle unsere Projekte sind übrigens mit Skizzen und Fotos, in Katalogen oder Originalbüchern dokumentiert.